Der Maler Christian Faul ist eine Klasse für sich. Zwar widmet er sich in der Mehrzahl seiner Werke den Erscheinungen der sichtbaren Welt, aber in Wahrheit geht es ihm um etwas anderes: die schiere Schönheit.

Mag manchen Modernisten die Motivwahl von Blumen, Koi und Wolken bislang verschreckt haben, so ermöglichen es die abstrakten Gemälde jüngeren Datums eventuell auch diesen Zeitgenossen, in der Kunst Fauls nicht nur das stupende malerische Können zu entdecken, sondern auch die enormen formalen Qualitäten.

Diese lassen sich nicht ausschließlich auf die europäischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts zurückführen; ebenso sehr sind sie mit der ostasiatischen Bildtradition, mehr noch: mit einer dort wurzelnden geistigen Haltung verknüpft. Die grundsätzliche Gleichrangigkeit von Leere und Form führt in Verbindung mit Fauls malerischer Virtuosität zu Bildern von großer Ruhe und überwältigender Schönheit.

Überwiegend in Öl auf sandgestrahltem Acrylglas entstehen so Werke, in denen nuanciert schimmernde Farbflächen weite Räume aufspannen, durch Blüten belebt oder von farbigen Bändern dynamisch durchkreuzt.

In der Galerie Münsterland ist neben einer Werkauswahl der jüngeren Vergangenheit eine Reihe ganz neuer Gemälde zu sehen, vom kleinen Format bis zum wandfüllenden Triptychon – als Höhepunkt der Ausstellung darf aber wohl die monumentale Wandmalerei gelten, die der Künstler vor Ort ausgeführt hat.

Zur Ausstellung ist ein Katalog im Verlag Kettler, Bönen, erschienen.
Der Katalog dokumentiert vor allem die zweiteilige Wandarbeit zödiq, aber auch einen Großteil der ausgestellten Gemälde auf Acrylglas und enthält außerdem einen erläuternden Text von Stephan Trescher.

Außerhalb der Öffnungszeiten der Galerie ist der Katalog im benachbarten Verkehrsverein erhältlich. Oder beim Buchhändler Ihres Vertrauens unter der ISBN 978-3-86206-274-4