Mit der Ausstellung der Sammlung Tedden in den Räumen der Galerie Münsterland ergibt sich eine ungewöhnlich dichte Zusammenschau von malerischen Positionen in der deutschen Kunst, die von Lehrern wie Dieter Krieg, Markus Lüpertz oder Cornelius Völker zu den Schülerinnen und Schülern führt, u.a. Andrea Bender, Johannes Hüppi und Klaus Geigle. Auch bildhauerische Arbeiten, z.B. von Andreas Bee oder Gereon Krebber, sowie Werke der bekannten Objektkünstlerinnen Alice Musiol und Alke Reeh sind vertreten. Insgesamt umfasst die Ausstellung Arbeiten von 120 Künstlerinnen und Künstler. Gezeigt werden Künstler, die mehrheitlich in Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten, und Talente, die Peter Tedden oft schon seit ihrer Studienzeit begleitet und fördert.

Mit dem Schwerpunkt Malerei, aber auch Fotografie, Skulptur, Objekt und Installation gibt die Sammlung Tedden einen Einblick in die vielen Aspekte der zeitgenössischen Kunst. Der Galerist Peter Tedden ist Jurist, arbeitete in den Auktionshäusern Krauth und Phillips, bevor er 25 Jahre in Düsseldorf eine Galerie betrieben hat, deren Räume ihm seit 2017 nicht mehr zur Verfügung stehen. Seine Galerie stand unter einem idealistischen Stern. Er wollte mit Kunst handeln, die sich auch junge Sammler leisten können. „Ich habe immer darauf geachtet, dass die Preise so moderat sind, dass ich mir selbst die Kunst hätte leisten können“, sagt der Kunstliebhaber, der selbst zum begeisterten Sammler wurde, so dass die Kunst sein Haus in Oberhausen vollends ausfüllt. Die großen Leinwandarbeiten lagern sogar im leeren Schwimmbad und bilden ein einzigartiges Sammler-Depot.

Die Sammlung zeichnet sich durch eine Bandbreite der Figuration aus. So individuell wie die Künstlerinnen und Künstler scheint auch die figürliche Malerei der Gegenwart: Hyperrealismus, magischer Realismus, Pop Art, Expressionismus. Wenngleich sich die meisten aktuellen Werke auf Traditionen beziehen und diese bewusst adaptieren, so ist dieser Prozess mehr als eine Nachahmung, sondern es werden individuelle künstlerische Positionen sichtbar, die eine eigene Bildsprache entwickeln, neue Ausdrucksmöglichkeiten
schaffen und zeitgemäße Aussagen formulieren. So wird der Ausstellungsrundgang zu einer spannenden Entdeckungsreise, die auch von den Wechselwirkungen zwischen Malerei und Objektkunst sowie der verschiedenen Medien und Materialien gelenkt wird.

Mit einem ironischen Zwinkern verweist der Ausstellungstitel „Emschergold“ auf den einst verrufenen Fluss in Peter Teddens Heimatstadt Oberhausen und den sagenumwobenen, schillernden Nibelungenhort im Rhein bzw. auf eine gleichnamige, jüngst zerschlagene Kunstsammlung. Und ist somit auch ein süffisanter Kommentar zum Kunstmarkt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Eröffnung: 04. November 2018, 12:00 Uhr, mit einer Performance von Thomas Putze
Ausstellungszeitraum: 04. November bis 23. Dezember 2018