Eine zeitgleiche Ausstellung in Kooperation mit dem Kunstverein Grafschaft Bentheim, Neuenhaus

17. September bis 29. Oktober 2006

Eine Kooperation mit dem Kunstverein Grafschaft Bentheim, Neuenhaus und dem Kurator Stefan Rasche, Münster
(Es erscheint ein Katalog)

Teilnehmende Künstler

in Emsdetten: Achim Bitter, Kristin Calabrese, Andreas Gefeller, Clay Ketter, Mirjam Kuitenbrouwer, Alexander Ranner

in Neuenhaus:
Rita Kanne, Susanne Kutter, Moonho Lee, Ricarda Roggan, Hiraki Sawa, Günter Wintgens

Das Ausstellungsprojekt „HOMESTORIES“, das im September / Oktober 2006 zeitgleich in der Galerie Münsterland Emsdetten und im Kunstverein Grafschaft Bentheim in Neuenhaus stattfinden wird, befasst sich mit einem an sich klassischen Bildthema – dem Interieur, das anhand ausgewählter Positionen aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Video und Installation auf seine Aktualität hin untersucht werden soll. Gezeigt werden dazu Arbeiten von etwa zehn Künstlerinnen und Künstlern, die auf die beiden Orte aufgeteilt werden.

Wenn das Interieur gerade aus zeitgenössischer Perspektive (erneut) Interesse verdient, so deshalb, weil das Verhältnis von privatem Leben und Öffentlichkeit weitreichenden Verschiebungen von gesellschaftspolitischer Relevanz unterworfen ist.

So haben Stichworte wie New Homing oder Cocooning in den 90er Jahren eine lustvolle Rückbesinnung auf die Vorzüge von Komfort und Behaglichkeit innerhalb der eigenen vier Wände eingeleitet. Was die Bildsprache der Werbung und Magazine als Ausdruck von Wohnglück und Lebensfreude zelebriert, lässt sich andererseits aber auch als Fluchtbewegung, als Abwehr unverarbeiteter Ängste und Konflikte deuten.

Dieser komplexen Gemengelage antworten zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler mit Mitteln der Irritation, hinter denen je eigene Fragestellungen im Umgang mit dem Gegenstand und seinen psychologischen wie kulturellen Dimensionen zum Vorschein kommen.

Von Belang für die Auswahl der Positionen ist somit weder die selbstgenügsame Abschilderung bekannter Wohnformen noch die Wiedergabe subtiler Emotionen und Stimmungen, sondern die offensive Verbildlichung jener ambivalenten Kräfte, die das Interieur an der Schwelle von innerer und äußerer Wahrnehmung, von schöner Oberfläche und substanzieller Sinnkrise beherrschen.